1. Einführung
In Ubuntu und anderen Linux‑Distributionen spielen Umgebungsvariablen eine wesentliche Rolle bei der Konfiguration des System‑ und Anwendungsverhaltens. Umgebungsvariablen speichern Einstellungen, die es ermöglichen, den Betrieb des Systems und der Programme anzupassen und zu optimieren. Dieser Artikel liefert eine Schritt‑für‑Schritt‑Erklärung, wie man Umgebungsvariablen in Ubuntu prüft, setzt, löscht und anwendet. Auch Einsteiger können dank konkreter Befehlsbeispiele problemlos folgen – ein wertvoller Leitfaden für Systemadministratoren und Entwickler.
2. Was sind Umgebungsvariablen?
Umgebungsvariablen sind Werte, auf die Systeme und Programme zugreifen und die spezifische Konfigurationsdaten speichern, um das Verhalten anzupassen. Mit Umgebungsvariablen kann dasselbe Programm je nach Einstellung unterschiedlich arbeiten, und systemweite Konfigurationen können dynamisch geändert werden.
Praktische Anwendungsfälle von Umgebungsvariablen
Umgebungsvariablen sind in verschiedenen Szenarien nützlich, zum Beispiel:
- PATH : Speichert eine Liste von Verzeichnissen, in denen ausführbare Dateien liegen. Sie können Befehle ausführen, ohne den vollständigen Pfad einzugeben.
- HOME : Zeigt auf das Home‑Verzeichnis des Benutzers und ermöglicht den Zugriff auf benutzerspezifische Einstellungen und Dateien.
- LANG : Verwaltet die Systemeinstellungen für die Sprache und bestimmt, welche Sprache für Systemmeldungen und Programme verwendet wird.
3. Wie man Umgebungsvariablen anzeigt
Mehrere Befehle erlauben das Prüfen von Umgebungsvariablen. Sie können leicht bestätigen, welche Variablen in Ihrer aktuellen Shell‑Sitzung konfiguriert sind, oder einzelne Variablenwerte inspizieren.
Überprüfen einer spezifischen Umgebungsvariablen
Um den Wert einer bestimmten Umgebungsvariablen anzuzeigen, verwenden Sie den echo‑Befehl:
echo $PATH
Dieser Befehl zeigt die in der Variable PATH gespeicherte Verzeichnisliste an und damit, wo nach ausführbaren Dateien gesucht wird.
Alle Umgebungsvariablen anzeigen
Um alle in der aktuellen Shell konfigurierten Umgebungsvariablen aufzulisten, verwenden Sie den Befehl env oder printenv.
env
Damit werden alle Umgebungsvariablen und ihre Werte angezeigt. Der Befehl export -p ist ebenfalls praktisch, um exportierte Umgebungsvariablen zu prüfen.
4. Wie man Umgebungsvariablen setzt
Temporäre Umgebungsvariablen setzen
Temporäre Umgebungsvariablen können mit dem Befehl export gesetzt werden. Diese Variablen werden gelöscht, wenn die Shell‑Sitzung endet, und eignen sich daher für den kurzfristigen Gebrauch.
export MY_VARIABLE="hello"
Damit wird der Variable MY_VARIABLE der Wert „hello“ zugewiesen. Sobald die Shell geschlossen wird, verschwindet die Variable.
Dauerhafte Umgebungsvariablen setzen
Um Umgebungsvariablen dauerhaft zu konfigurieren, fügen Sie sie in die Datei .bashrc oder .profile ein. Diese Einstellungen bleiben auch nach einem Systemneustart aktiv.
- Zu
.bashrchinzufügen:echo 'export MY_VARIABLE="hello"' >> ~/.bashrc
- Zu
.profilehinzufügen:echo 'export MY_VARIABLE="hello"' >> ~/.profile
Um die Änderungen anzuwenden, laden Sie die Datei mit folgendem Befehl neu:
source ~/.bashrc
Damit ist die Variable beim nächsten Start einer Shell verfügbar.

5. Wie man Umgebungsvariablen entfernt
Entfernen von Variablen mit dem unset‑Befehl
Um eine Umgebungsvariable zu löschen, verwenden Sie den Befehl unset:
unset MY_VARIABLE
Damit wird die Variable MY_VARIABLE entfernt und steht nicht mehr zur Verfügung.
Entfernen von Variablen mit export -n
Sie können Umgebungsvariablen auch mit dem Befehl export -n löschen:
export -n MY_VARIABLE
Damit wird die angegebene Umgebungsvariable auf dieselbe Weise deaktiviert.
6. Fortgeschrittene Nutzung: Praktische Anwendungen von Umgebungsvariablen
Verwendung von Umgebungsvariablen in Skripten
Durch den Einsatz von Umgebungsvariablen in Skripten können Sie das Verhalten dynamisch ändern. Das nachstehende Beispiel nutzt den Wert von MY_VARIABLE, um die Logik zu verzweigen:
#!/bin/bash
if [[ $MY_VARIABLE == "production" ]]; then
echo "本番環境です"
else
echo "開発環境です"
fi
Dieser Ansatz ermöglicht es Skripten, sich je nach Ausführungsumgebung unterschiedlich zu verhalten.
Systemweite Umgebungsvariablen
Um systemweite Umgebungsvariablen zu konfigurieren, bearbeiten Sie die Datei /etc/environment. Dort gesetzte Variablen gelten für alle Benutzer und Shells.
sudo nano /etc/environment
Fügen Sie eine Variable wie folgt hinzu:
MY_VARIABLE="hello"
Die neuen Einstellungen werden nach einem Neustart wirksam.
7. Fehlersuche
Wenn Umgebungsvariablen nicht wirksam werden
Falls Umgebungsvariablen nicht wie erwartet übernommen werden, laden Sie die Einstellungen manuell mit dem Befehl source neu:
source ~/.bashrc
Alternativ aktiviert das Neustarten der Shell (Schließen und erneutes Öffnen des Terminals) die neuen Einstellungen ebenfalls.
Variablen verschwinden nach dem Neustart
Wenn Umgebungsvariablen nach einem Neustart verloren gehen, wurden sie möglicherweise nicht korrekt in .bashrc oder .profile geschrieben. Stellen Sie die richtige Syntax sicher und laden Sie sie mit dem Befehl source neu.
8. Fazit
Das Verwalten von Umgebungsvariablen in Ubuntu ist entscheidend für eine effiziente Systemadministration und Entwicklungs‑Workflows. Dieser Artikel hat die Grundlagen vorgestellt, einschließlich des Prüfens, Setzens und Löschens von Umgebungsvariablen mittels konkreter Befehle. Integrieren Sie diese Praktiken in Ihren Arbeitsalltag, um die Systemverwaltung zu optimieren und die Produktivität zu steigern.