1. Warum 32‑Bit‑Unterstützung auf Ubuntu weiterhin notwendig ist
Überblick
Da die meisten Systeme auf 64‑Bit‑Architekturen umsteigen, bleibt der Bedarf an 32‑Bit‑Unterstützung in Umgebungen mit älteren PCs oder begrenzten Ressourcen bestehen. Dies ist besonders wichtig für Bildungseinrichtungen, Unternehmensanwendungen und Nutzer, die auf Altsysteme angewiesen sind. Einer der Gründe, warum 32‑Bit‑Hardware weiterhin verwendet wird, ist, dass sie geringere Kosten bietet und sich für energieeffiziente Computing‑Umgebungen eignet.
Der aktuelle Stand der 32‑Bit‑Unterstützung und Sicherheitsrisiken
Ab Ubuntu 18.04 LTS werden offizielle 32‑Bit‑Versionen nicht mehr bereitgestellt. Das Ubuntu‑Team traf diese Entscheidung, um Ressourcen auf die Verbesserung der 64‑Bit‑Umgebung zu konzentrieren und die Unterstützung für die kleinere Gruppe von 32‑Bit‑Nutzern zu reduzieren. Die weitere Nutzung von 32‑Bit‑Systemen birgt jedoch Sicherheitsrisiken – zum Beispiel, weil keine Updates für Browser wie Chromium oder Firefox mehr erhalten werden, was bedeutet, dass aktuelle Funktionen und Sicherheitspatches fehlen.
2. Aktueller Stand der 32‑Bit‑Unterstützung in Ubuntu
Ubuntu‑Versionen, die 32‑Bit unterstützen
Der offizielle Ubuntu‑Support für 32‑Bit wurde bis zur Version 18.04 LTS fortgeführt. Danach ist Ubuntu auf 64‑Bit‑Umgebungen beschränkt. Es ist zwar weiterhin möglich, Ubuntu 16.04 oder 18.04 zu verwenden, wenn 32‑Bit‑Unterstützung benötigt wird, doch das Fehlen fortlaufender Sicherheitsupdates macht die Nutzung dieser Versionen im Internet riskant.
Auswirkungen des Endes der 32‑Bit‑Unterstützung
Das Ende der 32‑Bit‑Unterstützung in Ubuntu betrifft einige Anwendungen, etwa Wine, das möglicherweise nicht mehr zuverlässig läuft. Zusätzlich verlieren bestimmte Spiele und Business‑Software, die auf 32‑Bit‑Versionen angewiesen sind, ihre Kompatibilität. Angesichts dieser Einschränkungen wird Nutzern, die 32‑Bit‑Unterstützung benötigen, geraten, zu anderen Ubuntu‑basierten Distributionen zu migrieren, die diese weiterhin anbieten.
3. Ubuntu‑basierte alternative Distributionen für 32‑Bit‑Systeme
Emmabuntüs
Emmabuntüs ist eine Ubuntu‑basierte Distribution, die für ältere PCs und Bildungsumgebungen konzipiert ist. Sie unterstützt aktiv 32‑Bit‑Systeme im Rahmen von Bemühungen, digitale Ungleichheit zu verringern und Nachhaltigkeit zu fördern. Die intuitive Benutzeroberfläche und das schlichte Design machen sie besonders zugänglich für Einsteiger.
MX Linux
MX Linux ist eine Debian‑basierte Distribution, die für ihre Anpassungsfähigkeit und leichte Performance bekannt ist. Mit der XFCE‑Desktop‑Umgebung läuft sie selbst auf älterer Hardware reibungslos. Für 32‑Bit‑Systeme optimiert, ist MX Linux ein beliebter Ersatz für Ubuntu in Legacy‑Umgebungen.
Q4OS
Q4OS bietet eine leichte und stabile Arbeitsumgebung, die auf dem Trinity‑Desktop basiert. Sie ist für Legacy‑Hardware konzipiert und sorgt selbst bei minimalem Arbeitsspeicher und leistungsschwachen Prozessoren für einen flüssigen Betrieb. Diese Distribution ist ideal für Einsteiger, die die Lebensdauer älterer PCs verlängern möchten.
4. Wie man 32‑Bit‑Anwendungen auf 64‑Bit‑Ubuntu ausführt
Aktivieren von Multiarch und Installieren von 32‑Bit‑Anwendungen
Um 32‑Bit‑Anwendungen auf einem 64‑Bit‑Ubuntu auszuführen, muss die Multiarch‑Unterstützung aktiviert werden. Dadurch können 32‑Bit‑Bibliotheken installiert und Programme ausgeführt werden, die speziell für 32‑Bit‑Systeme entwickelt wurden, wie etwa Wine und bestimmte Retro‑Spiele. Verwenden Sie die folgenden Befehle, um Multiarch zu konfigurieren:
sudo dpkg --add-architecture i386
sudo apt update
sudo apt install lib32z1 lib32ncurses6 lib32stdc++6
Mit aktiviertem Multiarch können Sie die Kompatibilität für 32‑Bit‑Anwendungen auf einem 64‑Bit‑Ubuntu‑System aufrechterhalten. Das ist besonders nützlich für Software wie Steam, die nach wie vor auf 32‑Bit‑Komponenten angewiesen ist.
5. Zusammenfassung und Ausblick
Der aktuelle Stand der 32‑Bit‑Unterstützung und empfohlene Optionen
Da Ubuntu keine 32‑Bit‑Unterstützung mehr bietet, sollten Nutzer, die eine 32‑Bit‑Umgebung benötigen, alternative Distributionen wie MX Linux oder Q4OS in Betracht ziehen. Diese Alternativen sind leichtgewichtig und bieten umfangreiche 32‑Bit‑Unterstützung, wodurch sie stabile und praktische Optionen für ältere Hardware darstellen.
Ratschläge und Überlegungen für die Zukunft
Da die Branche kontinuierlich zu reinen 64‑Bit‑Umgebungen übergeht, wird die Unterstützung für 32‑Bit weiter abnehmen. Um ein 32‑Bit‑System sicher zu betreiben, sollten Benutzer auf alternative Distributionen zurückgreifen oder Multiarch auf einem 64‑Bit‑Ubuntu konfigurieren. Fundierte Entscheidungen auf Basis der neuesten Informationen zu treffen, ist entscheidend, um Legacy‑Hardware sicher und effizient zu nutzen.